Permanent Make-Up: für ein dauerhaftes Styling ohne großen Aufwand

Der Gedanke, direkt am frühen Morgen mit dem perfekten Make-Up aufzuwachen, ist insbesondere für viele Frauen reizvoll. Sorgen um verlaufene Schminke oder im Laufe des Tages immer deutlicher verblassende Gesichtskonturen gehören mit Permanent Make-Up der Vergangenheit an. Denn bei dieser Form des Make-Up sitzen Lidstrich & Co. genau dort, wo sie hingehören: ganz gleich, in welcher Lebenslage. Ein derartiges Langzeit Make-Up ist in einer Zeit wie dieser besonders wichtig. Ein gepflegtes Aussehen ist eine wichtige Grundvoraussetzung, um gesellschaftlich zu bestehen oder beruflich erfolgreich zu sein. Durch die dauerhafte Existenz nimmt das Permanent Make-Up eine große Last von den Schultern vieler Frauen.

Was ist Permanent Make-Up?

Permanent Make-Up ist ein Langzeit Make-Up, das natürliche Konturen des Gesichts hervorhebt oder kleine Unregelmäßigkeiten kaschiert. Dementsprechend wirken Frauen in den behandelten Bereichen immer geschminkt. Ob im beruflichen Alltag, beim Sport oder nach einer durchzechten Nacht – mit dieser Make-Up-Variante bewahren sich Frauen oder Männer in jeder Lebenssituation ihr gepflegtes Äußeres. Das Make-Up wird durch unterschiedliche Methoden auf die Haut aufgebracht. Dennoch ist diese Form des Stylings nicht für alle Personengruppen geeignet.

Wer sollte von dieser Behandlungsmethode absehen/Gebrauch machen?

Das Langzeit Make-Up ist keine gute Lösung für Menschen, die an bestimmten Erkrankungen leiden. Wer von diesen Krankheitsbildern betroffen ist, sollte von der Behandlung Abstand nehmen.

  • Diabetes Mellitus
  • HIV bzw. AIDS
  • Hämophilie
  • Hepatitis

Des Weiteren müssen die Personen auf die Vorzüge dieses Beauty-Verfahrens verzichten, die auf gerinnungshemmende Pharmazeutika wie Macumar angewiesen sind. Im Gegenzug bereichert Permanent Make-Up das Leben der Menschen, die auf klassische dekorative Kosmetik allergisch reagieren. Leiden Betroffene an einer Sehstörung, die ein eigenständiges Schminken deutlich erschwert, ist diese Behandlungsform ebenfalls eine sinnvolle Option.

Für welche Gesichtsbereiche kann Permanent Make-Up angewendet werden?

Das klassische Ziel des Permanent Make-Ups ist es, ausgewählte Gesichtspartien dauerhaft zu betonen oder Unregelmäßigkeiten auf dem Gesicht auszugleichen. In einigen Fällen verfolgt das Make-Up auch einen medizinischen Zweck.

Optische Anpassung von Narbengewebe

Weil ein Permanent Make-Up eigentlich nichts anderes als eine Tätowierung ist, gilt diese Behandlungsmethode als probates Verfahren zur Nachdunkelung von hellem Narbengewebe. Generell gilt für diese Behandlungsform die Faustregel: je heller der ursprüngliche Teint der Haut, desto einfacher lassen sich gewünschte Veränderungen erzielen.

Permanent Make-Up kommt ebenfalls nach einer operativen Brustrekonstruktion zum Einsatz. Hierbei verfolgt die abgewandelte Form der Tätowierung den Zweck, den Warzenhof optisch nachzubilden bzw. zu pigmentieren.

Betonung der Augenpartie

Ein sogenanntes Conture Make-Up für die Augenlider ist für all die Personen geeignet, die ihre Augen betonen möchten und eine Alternative zum Kajalstift bzw. Eyeliner suchen. Die Wahl der jeweiligen Farbnuancen hängt in erster Linie von den farblichen Vorlieben der Kundinnen ab. Eine besonders hohe natürliche Ausstrahlungskraft haben Farbtöne mit grauen, braunen oder schwarz-braunen Nuancen. Auch grüne oder blaue Farbgebungen sind für ein Permanent Make-Up am Augenbereich denkbar. Positiver Nebeneffekt: weil die Augen durch das Make-Up größer und strahlender wirken, profitieren insbesondere Brillenträger von diesem Effekt.

Tipp der Redaktion: Bevor sich Frauen für ein Permanent Make-Up entscheiden, sollten sie die Wahl der Farben genau durchdenken. Generell raten Kosmetiker eher zu dezenten als zu auffälligen Farbtönen. Durch diese Farbwahl passen sich Kundinnen automatisch sich stetig verändernden Schminktrends an. Denn ein helles Make-Up kann jederzeit mit Schminke in anderen Farbtönen kombiniert werden.

Betonung der Augenbrauen

Die Augenbrauen sind ein weiteres klassisches Behandlungsgebiet des Conture Make-Ups. Der Vorteil einer Anwendung mit besonders dünnen Akupunkturnadeln besteht darin, dass auch feinste Härchen aufgrund der präzisen Funktionsweise der Pigmentiergeräte exakt nachgezogen werden können. Um dem Wuchs der Augenbraue ein möglichst natürliches Erscheinungsbild zu bewahren, werden die Augenbrauen bei der Härchenzeichnung in verschiedenen Farbnuancen gekennzeichnet.

Tipp der Redaktion: Eine Sonderform des Permanent Make-Ups für Augenbrauen ist das Microblading. Bei diesem Verfahren werden die Härchen der Augenbrauen nach einer exakten Vorzeichnung in Form feiner Striche in die Haut eingebracht.

Betonung der Lippen

Lippen sind ein zusätzliches kosmetisches Behandlungsfeld für ein Permanent Make-Up. In diesem Bereich des Gesichts verfolgen Kosmetiker den Zweck, das Volumen zu erhalten oder die Lippenkontur durch einen geschickten Einsatz von Schattierungen größer bzw. weicher wirken zu lassen. Darüber hinaus hat das Make-Up im Lippenbereich die Funktion, die Lippenkonturen dem individuellen Erscheinungsbild der behandelten Personen anzupassen.

Informationen zum Verfahrensablauf

Bevor das Permanent Make-Up auf der Haut aufgetragen wird, säubern Kosmetiker die Haut der Kundinnen und Kunden. Zugleich wird die Haut auf mögliche Unebenheiten untersucht. Folgende vorbereitende Schritte folgen:

  1. Vorgespräch mit den Interessenten erfolgt, um persönliche Wünsche über den Look des Gesichts zu besprechen.
  2. Visagisten tragen die gewünschten Farben im Gesicht auf.
  3. Kunden oder Kundinnen überprüfen den farblichen Teint der Haut durch den regelmäßigen Blick in den Spiegel.
  4. Während dieser Zeit ist problemlos möglich, die Farbwünsche erneut persönlichen Vorstellungen anzupassen.

Sind all diese Schritte zur Zufriedenheit der Klientel erfolgt, werden die zu behandelnden Hautpartien leicht betäubt. Anschließend bringen Visagisten die Farbe mit einem speziellen Pigmentiergerät direkt in der Haut ein. Den Grad an Schmerzen stufen behandelte Personen unterschiedlich ein. Wahrscheinlich spielt die Lokalisation der bearbeiteten Hautpartien bei der subjektiven Schmerzempfindung eine große Rolle. Mit den nachfolgenden Techniken wird das Langzeit Make-Up in die Haut eingebracht.

Tätowierung (abgewandelte Form)

Die klassische Methode zum Auftragen von Conture Make-Up weist viele Gemeinsamkeiten zur herkömmlichen Tätowierung auf. Allerdings stechen Kosmetiker beim Aufbringen des Make-Ups in der Pigmentiermaschine keine tieferen Hautschichten durch. Die logische Folge: nach geraumer Zeit verblasst die Pigmentierung wieder von allein. Allerdings kann das Make-Up bei diesem Verfahren nach Belieben aufgefrischt werden.

Pigmentiernadeln

Bei dieser Behandlung bringen Visagisten die Pigmentiernadeln per Hand in das Gesicht ein. Aus hygienischen Gründen greifen Kosmetiker zu Einmalnadeln, die nach der Anwendung entsorgt werden. Heben Visagisten die Haut in einem bestimmten Winkel an, wird die Farbe unmittelbar aus der Pigmentiernadel in die Haut aufgenommen. Weil die für das Make-Up verwendeten Farben extrem dickflüssig sind, zeichnen sich die Farbtöne durch eine stark deckende Wirkung aus. Bei dieser Vorgehensweise ist eine Nachbehandlung deshalb zumeist nicht notwendig.

Tipp der Redaktion: Eine Anwendung mit der Pigmentiernadel ist sanfter zur Haut. Allerdings führen nicht alle Visagisten und Kosmetiker dieses Verfahren durch. Der Vorteil dieser Methode: das Make-Up wirkt natürlicher, die Haut wird weniger stark beansprucht.

Sind Vor- und Nachbehandlungen erforderlich?

Wer sein Gesicht mit einem Permanent Make-Up versehen möchte, muss die Haut entsprechend darauf vorbereiten. Beispielsweise sollten Betroffene zwei Wochen vor der Behandlung auf starke Sonneneinstrahlung verzichten. Auch nach der Anwendung ist es erforderlich, sich in den ersten Wochen keiner hohen Sonneneinstrahlung auszusetzen und auf ausreichend Sonnenschutz zu achten. Auch diese Maßnahmen sind für eine effiziente Nachsorge unerlässlich:

  1. Auf der Haut entstehenden Schorf nicht abreißen, denn in den Heilkrusten können sich Farbpigmente befinden.
  2. Die behandelten Körperpartien regelmäßig mit Pflegecremes einschmieren.
  3. Verzicht auf Besuche von Solarien, Saunen sowie Schwimmbädern für die ersten vier Wochen.

Permanent Make-Up entfernen: Was kann man tun?

Bei einer vorzeitigen Entfernung von Permanent Make-Up haben sich Lasertherapien als wirkungsvollste Methode bewährt. Zur Anwendung kommen speziell für die Farbpigmente der kosmetischen Tätowierung konzipierte Q-Switched Nd:YAG-Laser. Diese Laser sind mit zwei verschiedenen Wellenlängen des Laserlichts ausgestattet und bearbeiten deshalb einen großen Umfang an PMU-Farbmischungen. In Ausnahmefällen greifen Laserspezialisten bei einer Beseitigung des Conture Make-Ups ebenfalls zum sogenannten Rubin-Laser.

Im Gegensatz zu anderen Verfahren der Make-Up-Entfernung erweisen sich Laseranwendungen als besonders hautschonend. Der Laserstrahl trifft mit großer Wärmeeinwirkung auf das in die Haut injizierte PMU-Farbpigment, das die Lichtstrahlen absorbiert und daraufhin in viele kleine Teile aufgelöst wird. Sogenannte körpereigene Fresszellen transportieren die einzelnen Farbtrümmer von den Hautstellen über das Lymphsystem ab.

Der Nachteil dieser Behandlungsmethode besteht darin, dass die Lasersysteme nur punktuell funktionieren und die Schüsse nicht alle Farbpigmente effektiv zerstören. Deshalb ist es notwendig, die Anwendung nach etwa vier bis sechs Wochen zu wiederholen.

Tipp der Redaktion: Genaue Vorschriften über die Häufigkeit dieser Lasertherapien gibt es nicht. Betroffene sollten die Laserverfahren so oft wiederholen, bis das gesamte Langzeit Make-Up auf der Haut verschwunden ist.

Nach jeder etwa 10- bis 20-minütigen Anwendung sollte der behandelte Hautbereich mit Kühlpacks versorgt werden. Sogenannte Farbumschläge – beispielsweise von Rot zu Schwarz – sind nach der ersten Lasertherapie völlig normal. Diese Farbänderungen hängen davon ab, welche Farbmischungen die Visagisten für das Make-Up genutzt haben. Problematisch ist, dass diese Farbumschwünge mit einem Laser nur schwerer entfernt werden können. Deshalb empfiehlt es sich, ein kleineres Hautareal mit einer Probeanwendung zu behandeln und etwaige Negativeffekte der Laseranwendung abzuwarten. Im Zweifelsfall sind Kundinnen gut beraten, von der Laserbehandlung Abstand zu nehmen.

Laserbehandlung im Gesicht

Risiken des Permanent Make-Ups

Permanent Make-Up ist eine umstrittene Methode zur optischen Aufwertung des Gesichts. Ein großes Problem ist es, dass nicht alle optischen Auffälligkeiten der Behandlung anschließend mit einem Laser rückgängig gemacht werden können. Deshalb ist der Kosmetiker oder Visagist mit Bedacht auszuwählen. Nach Möglichkeit weisen die Dienstleister eine Spezialausbildung zur Aufbringung des Make-Ups vor.

Mögliche Komplikationen könnten wie folgt auftreten:

  • Infektionen (bei unsachgemäßer Ausführung oder mangelnder Hygiene)
  • Rötungen
  • Blutergüsse
  • Unverträglichkeit der Farbpigmente (führt schlimmstenfalls zu deutlichen Verfärbungen oder Ausschwemmungen der Farbe)
  • Narbenbildung (bei Anwendung mit Pigmentiermaschine)
  • Anschwellen der Haut

Die Kosten des Permanent Make-Ups

Die Kosten des Langzeit Make-Ups hängen davon ab, welche Serviceleistungen Kunden und Kundinnen im Einzelnen in Anspruch nehmen. Einige Kostenbeispiele in der Übersicht:

  • zwei Lidstriche: 400 bis 500 Euro
  • Make-Up der Lippen oder Augenbrauen: etwa 1.000 Euro

Liegt dem Wunsch nach dem dauerhaften Make-Up keine medizinische Indikation zugrunde, erklären sich private oder gesetzliche Krankenkassen für gewöhnlich nicht für eine Bezahlung der finanziellen Aufwendungen bereit.

Vor- und Nachteile des Permanent Make-Ups

Die Entscheidung für diesen Eingriff sollte gut durchdacht sein. Denn wer seinen Körper mit Permanent Make-Up verzieren lässt, muss für einen langen Zeitraum mit den Konsequenzen dieser Behandlung zurechtkommen.

Vorteile

Nachteile