Während Herz- oder Lungentransplantationen mittlerweile zum medizinischen Standard gehören, wurde die erste deutsche Dünndarmtransplantation erst im letzten Jahrzehnt durchgeführt. In den USA besteht dieses Operationsverfahren bereits länger und liefert erste gute Ergebnisse bei Langzeitstudien, insbesondere im Hinblick auf die 1-Jahres-Überlebensrate.

Durch Transplantationen Dünndarm werden Patienten mit einem Kurzdarmsyndrom oder einer funktionalen Störung des Dünndarmes und einer dadurch bedingten lebenslangen parenteralen, also künstlichen Ernährungsweise (TPN) behandelt. Das TPN-bedürftige Kurzdarmsyndrom wird z.B. von Dünndarmkrankheiten wie Ischämie, Volvulus, Trauma und Morbus Gardner verursacht, die im Verlaufe des Lebens des Patienten zu immer wieder notwendigen Operationen am Dünndarm führen und diesen gegebenenfalls immer weiter verkürzen. Somit steht der Patient meistens vor einer Entscheidung, bei der er die Strapazen der lebenslangen parenteralen Ernährung und ihre Risiken mit denen von Transplantationen Dünndarm gemeinsam mit dem Arzt abwägen muss.

Eingriff wird unter Vollnarkose vorgenommen

Vor einer Dünndarmtransplantation ist die Auswahl des passenden Spenders denknotwendig und wird durch die behandelnden Ärzte nach den geltenden rechtlichen und medizinischen Vorgaben initiiert. Die Transplantation des Spenderorgans erfolgt anstelle des kranken Dünndarms und ersetzt diesen, der Eingriff wird unter Vollnarkose vorgenommen. Bei einem fortgeschrittenen Krankheitsverlauf sind häufig Transplantationen von mehreren Organen erforderlich.