Bei der Operation von Harnröhrenfehlbildungen handelt es sich um eine Behandlungsmethode der verschiedenen Anomalien der Harnröhre. Zu den häufigsten gehören Hypospadie, die sich durch das Enden der Harnröhre an der Penisunterseite äußert und Epispadie, bei der die Harnröhre als Rinne an der Penisoberseite endet. Selten ist eine so genannte Harnröhrendupplikatur – eine Anomalie, die durch eine Doppelbildung der Harnröhre entsteht. Als Beschwerden treten z.B. Neigungen des Urinstrahls, Probleme beim Urinieren, Schmerzen bei der Erektion und äußerlich verändertes Erscheinungsbild der Peniseichel.

Besserer Heilungsprozess im Kindesalter

Der beste Zeitpunkt für eine Operation von Harnröhrenfehlbildungen ist das Kindesalter. Eine Operation während dieser Phase gewährleistet einen deutlich schnelleren Heilungsprozess, bessere Ergebnisse und erspart dem heranwachsenden Kind psychische Belastungen. Vor der Operation werden neben allgemeinen Untersuchungen auch spezifische Maßnahmen wie z.B. das längerfristige Auftragen einer Hormonsalbe auf den Penis angeordnet. Schließlich sollte das Kind bis zur Operation nicht beschnitten werden, da die Vorhaut für die Bildung oder Rekonstruktion der Harnröhre von Bedeutung sein kann.

Die operative Behandlung der Hypospadie hängt vom Schweregrad der Fehlbildung ab und beinhaltet eine Vorverlagerung der Harnröhrenmündung, eine mögliche Begradigung des Glieds und eine optische Anpassung der Eichel und des Hautgewebes. Im Falle einer Epispadie werden ebenfalls je nach Schweregrad unterschiedlich komplizierte Harnröhrenplastiken mit Eigengewebe aus Vorhaut und Mundschleimhaut sowie Rekonstruktionen des Schließmuskels der Harnblase vorgenommen.