Eine Verkürzung des Zungenbändchens kann vielfache Beschwerden heilen. Meist sind in der Stillzeit bei Säuglingen mit zu langem Zungenbändchen schon Schwierigkeiten beim Trinken und Saugen zu beobachten. Bei größeren Kindern können die Sprachentwicklung und auch das Erlernen von Blasmusikinstrumenten durch ein zu langes Zungenbändchen behindert werden. Das Zungenbändchen verbindet die Zunge mit dem Mundboden, ist es zu lang oder zu dick entwickelt, kann die Beweglichkeit der Zunge sehr stark eingeschränkt sein. Die Bildung aller Laute, die mit Hilfe der Zungenspitze gebildet werden, kann von der Fehlentwicklung beeinträchtigt sein. Eine Fehlbildung in der Zahnstellung ist bei einem zu langen Zungenbändchen nicht ausgeschlossen. Ein weiterer Grund für eine Behandlung zeigt sich in einer verstärkten Atmung durch den Mund. Die dadurch erhöhte Gefahr ständiger Infektionen wäre ein dauerhaftes gesundheitliches Risiko. Eine ambulante Operation zur Verkürzung des Zungenbändchens wird meist empfohlen. Dabei trennt der Arzt bei nach oben gezogener Zunge das Bändchen durch und vernäht die Wunde. Ein Fadenziehen ist nicht nötig, da selbstauflösende Fäden verwendet werden. Auch ein Einschneiden des Zungenbändchens in Y-Form kann eine Verbesserung der Zungenbeweglichkeit bewirken. Eine örtliche Betäubung oder eine kurzzeitige Vollnarkose sorgen für eine schmerzfreie Behandlung. Vor dem Eingriff darf das Kind 6 Stunden lang nichts mehr essen, zwei Stunden vorher sollte auch nichts mehr getrunken werden, die Einnahme von Medikamenten spricht man mit dem Arzt ab. Nach der Operation, die etwa 25 Minuten dauert, muss der Patient 24 Stunden zuhause unter Aufsicht bleiben. Selten treten Schwierigkeiten der Wundheilung auf. Eine reizarme, breiige Kost an den ersten beiden Tagen nach der Verkürzung des Zungenbändchens fördert die Heilung.

Das Kind sollte danach unter Aufsicht bleiben

Eine Verkürzung des Lippenbändchens wird bei zu lang ausgebildeten Lippenbändchen nötig. Die störenden Lippenbändchen sorgen für eine Zahnfehlstellung bei den Schneidezähnen. Im Alter von 4 bis 6 Jahren kann eine Verkürzung des Lippenbändchens durchgeführt werden, damit die bleibenden Zähne sich ohne eine unschöne Lücke gut in den Zahnbogen einfügen. Die eventuell auftretenden Sprachschwierigkeiten machen eine Behandlung unumgänglich. Der kurze Eingriff dauert nur etwa 25 Minuten, dabei wird unter örtlicher Betäubung das Lippenbändchen durchtrennt und umgekehrt vernäht, damit es nicht wieder in der Fehlstellung zusammenwachsen kann. Die Einnahme von Medikamenten muss mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden. Auch über Kreislaufprobleme des Kindes sollten die Eltern den Operateur informieren. Die Heilung verläuft meist unkompliziert und schnell in etwa zwei Wochen ab. Nach dem Eingriff sollte das Kind unter Aufsicht bleiben, für mindestens 24 Stunden muss eine Aufsichtsperson auf eventuelle Schwierigkeiten einwirken können. Eine breiige, reizarme Kost hilft bei einer schnellen Heilung. Säfte und stark gewürzte Speisen sollten anfangs vermieden werden. Meist wachsen nach dem Eingriff die Zähne von allein in der gewünschten Zahnstellung, aber auch für eine Spangenbehandlung ist am Kiefer der erforderliche Platz für die Zahnspange nun zugänglich. Die Krankenkassen übernehmen für die kleine Operation die Kosten ohne Probleme. Die Verkürzung des Lippenbändchens schützt vor Zahnfehlstellungen und einer Einschränkung der Sprachentwicklung des Kindes.