Chemisches Peeling: mit Fruchtsäure zur Hautverjüngung
Die Zeichen der Zeit gehen an niemandem spurlos vorüber. Doch was tun, wenn sich alternde Haut negativ auf das Selbstbewusstsein auswirkt und sich Betroffene in ihrer eigenen Haut – im wahrsten Sinne des Wortes – nicht mehr wohlfühlen? Es müssen nicht zwangsläufig schönheitschirurgische Maßnahmen wie Facelifts beansprucht werden, um den Alterungsprozess der Haut zumindest für einen gewissen Zeitraum aufzuhalten. Auch ein chemisches Peeling trägt zu einer deutlichen optischen Verjüngung der Haut bei. Doch die nichtinvasive Methode leistet noch mehr und dient zusätzlich der Behandlung verschiedener Hautveränderungen.
Anwendungsgebiete des Peelings
Einerseits frischt die nichtinvasive Methode alternde Haut effektvoll auf. Deshalb ist ein chemisches Peeling für diese Körperbereiche geeignet:
- Gesicht
- Dekolleté
- Hals
- Handrücken
- Rücken
Weiterhin wirkt sich die Behandlungsform positiv auf diese Hauterscheinungen auf:
- Akne/Aknenarben
- Hypertrophe Narben
- Pigmentveränderungen
- Erweiterte Poren
- Extrem fettige Haut
Die Wirkungsweise eines chemischen Peelings
Bei einem chemischen Peeling wird eine Substanz auf der Hautoberfläche aufgetragen, die einzelne Teile der Oberhaut (der Epidermis) oder der Lederhaut (der Dermis) gezielt angreift. Automatisch wird durch das Peeling eine Erneuerung dieser Hautbereiche angeregt. In der Abheilphase regeneriert und verjüngt sich das Hautgewebe nach der Behandlung. Als Folge wirkt das Hautbild jugendlicher und glatter. Im Einzelnen bewirkt das Peeling auf der Haut folgende Effekte:
- Anregung der Kollagenbildung in tieferen Hautschichten
- Ein Teil der Epidermis wird abgetragen
Was im ersten Moment so unkompliziert erscheinen mag, sollte aber dennoch genau durchdacht sein. Denn Betroffene sollten bedenken, dass Mediziner bei einem chemischen Peeling mit effizienten Säuren arbeiten.
Tipp der Redaktion: In einem Gespräch mit einem versierten Mediziner sollten sich Betroffene genau überlegen, welche Form des chemischen Peelings für sie in Frage kommt und sinnvoll erscheint.
Formen des chemischen Peelings
Chemische Peelings werden nach drei bzw. vier Formen unterschieden. Diese Arten variieren in ihrer Intensität. Weil ein oberflächliches Peeling nur die obere Hautstruktur verbessert, wird diese Variante auf Wunsch ohne Betäubungdurchgeführt. Bei einem mitteltiefen Peeling erhalten Patienten und Patientinnen im Bedarfsfall schmerzstillende Tropfen. Über mögliche Betäubungsmethoden des tiefen Peelings beraten Mediziner auf Wunsch gern.
Oberflächliches Peeling
Ein oberflächliches Peeling wird eingesetzt, um die Haut aufzufrischen oder die Hautstruktur oberflächlich zu verbessern. Diese Verbesserung der oberflächlichen Hautstruktur kommt bei leichten Pigmentstörungen, Vorstufen hellen Hautkrebses oder bei aktiver Akne in Betracht. Bei dieser Peelingform verwenden Mediziner Fruchtsäure wie Glykolsäure, die im Rahmen mehrerer Sitzungen mit zunehmender Dosierung auf der Haut aufgetragen wird. Diese Glykolsäure löst Bindungen zwischen Hornzellen auf der äußeren Hautschicht effektiv. Als Folge dessen begünstigt das Verfahren eine schnelle Regeneration der Hornschicht und regt die Kollagensynthese an. Der Vorteil dieser Methode: nach einem oberflächlichen Peeling müssen Patienten und Patientinnen keine größere Regenerationszeit in Kauf nehmen. Um ein dauerhaftes positives Ergebnis zu erzielen, müssen Betroffene das oberflächliche chemische Peeling mehrmals im zwei- bis vierwöchigen Rhythmus vornehmen.
Der Einsatz von Phenol zur Hautverjüngung ist zwar effektiv, aufgrund der Nebenwirkungen jedoch nicht mehr zeitgemäß. Infektionen mit Viren oder Bakterien, eventuelle Vergiftung von Herz, Leber und Nieren sind möglich. Auch zu unerwünschter Narbenbildung kann es kommen, wenn das Peeling nicht fachgerecht durchgeführt wurde.
Mitteltiefes Peeling
Ein mitteltiefes Peeling ist als Alternative zum oberflächlichen Verfahren bei Pigmentflecken, feinen Fältchen oder der Behandlung von Aknenarben empfehlenswert. Weil der Effekt dieser Behandlung jedoch tiefgreifender als beim oberflächlichen Peeling ist, hält der positive Effekt auf die Haut länger an. Bei dieser Methode verwenden Mediziner eine Kombination aus Glykolsäure und Trichloressigsäure (kurz: TCA), die einen Gewebsuntergang der äußeren Hautschicht hervorruft. Das bedeutet, dass die komplette Epidermis mit einigen Teilen der oberen Lederhaut abgetragen wird. Bei einem mitteltiefen Peeling regenerieren sich die Hautschichten innerhalb von acht bis zehn Tagen. Zu Beginn treten leichte Schwellungen auf, die nach etwa drei bis vier Tagen gänzlich ausgeheilt sind. Während der Abheilphase raten Ärzte dringend zu einer regelmäßigen Anwendung einer neutralen Feuchtigkeitscreme. Eine Sonderform des Peelings der Mitteltiefe ist das sogenannte Blue Peeling. Blue Peeling ist ein auf den Dermatologen Dr. Zein E. Obagi zurückgehendes Verfahren, bei dem Mediziner eine Kombination aus dem Lebensmittelfarbstoff Obagi sowie 15-20%ige Trichloressigsäure-Basis verwenden.
Tipp der Redaktion: Wer mit einem mitteltiefen Peeling ein lang andauerndes und positives Behandlungsresultat erzielen möchte, sollte den Eingriff im 1-Jahres-Rhythmus wiederholen.
Tiefes Peeling
Bei dieser Behandlungsform erstreckt sich die durch Chemikalien ausgelöste Zerstörung der Haut bis auf die retikuläre Dermis, die untere Hautschicht. Für dieses Verfahren setzen Mediziner phenolhaltige Substanzen ein, die sich durch eine besonders große Eindringtiefe auszeichnen. Diese Wirkungskraft ist beispielsweise bei diesen Hautbildern zur Faltenbehandlung erforderlich:
- Krähenfüße
- Senkrechte, tiefe Lippenfalten
- Horizontale Stirnfalten
Mögliche Nebenwirkungen oder Komplikationen
Etwaige Nebenwirkungen oder Komplikationen treten gehäuft bei einem tiefen chemischen Peeling auf. Weil die Wirkungsweise von der Fruchtsäure bei diesem Verfahren besonders intensiv ist, wird die Haut nach der Behandlung auch besonders stark in Mitleidenschaft gezogen. Deshalb ist bei einem tiefen Peeling ein hohes Risiko gegeben, dass die errötete Gesichtshaut aufquillt und die äußere Hautschicht abstößt. Die akute Abheilphase ist nach zwei Wochen überwunden. Eine Rötung der Gesichtshaut kann sich jedoch über mehrere Wochen erstrecken. Ein generelles Risiko besteht in möglichen Pigmentstörungen oder Verätzungen einschließlich Narbenbildung. Allerdings sind derartige Komplikationen nur zu erwarten, wenn die Fruchtsäure zu lange einwirkt oder in zu hoher Konzentration angewendet wird. Dieses Risiko umgehen Betroffene, indem sie sich an versierte Spezialisten wie Dermatologen, Fachärzte für plastische und ästhetische Chirurgie oder medizinische Kosmetiker wenden.
Tipp der Redaktion: Der beste Zeitpunkt für ein chemisches Peeling ist der Winteranfang. Weil die Haut vor allem bei starken chemischen Peelings sehr blass ist, sollte diese nach der Behandlung bis zu drei Monate lang keiner intensiven Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden.
Patienten sowie Patientinnen mit einer Neigung zu Unverträglichkeiten der Haut sollten sich vor einem chemischen Peeling unbedingt durch einen Dermatologen beraten lassen. Um Komplikationen zu vermeiden, ist es dringend erforderlich, vor der Behandlung genaue Vereinbarungen über die Einwirkzeit und Konzentration der Fruchtsäure zu treffen.
Kosten für ein chemisches Peeling
Die Kosten eines chemischen Peelings hängen von Faktoren wie dem ausgewählten Mediziner oder der Intensität der Behandlung ab. Bei einer intensiven Behandlung wie einem tiefen Peeling müssen Betroffene mit einem Maximum von 1.500 rechnen. Dementsprechend sind Eingriffe mit leichten Säuren preiswerter. Allerdings müssen diese Methoden regelmäßig wiederholt werden, um stärkere Effekte zu erzielen.
Vor- und Nachteile der Behandlung
Vorteile
- Bei fachgemäßer Anwendung geringes Risiko
- Kurze Behandlungsdauer
- Optische Erfolge auf Haut binnen kurzer Zeit sichtbar
- Verhältnismäßig kurze Regenerationszeit
- Verbesserung der Hautstruktur ohne operativen Eingriff
Nachteile
- Verzicht auf direkte Sonneneinstrahlung über einen längeren Zeitraum
- Effekt auf das Hautbild hängt von Wahl der Methode ab
- Relativ hohe Kosten (werden nicht von Krankenkasse übernommen)