Mit einer Tattooentfernung besser leben

Tattoo oder nicht? Diese Entscheidung sollte genau durchdacht sein. Lassen sich Betroffene eine Tätowierung hingegen unüberlegt oder spontan anfertigen, taucht häufig der Wunsch auf, das Bildnis wieder zu beseitigen. Gründe für diese Intention können vielfältig sein. Doch obwohl eine Tattooentfernung niemals preiswert oder unbedenklich ist, ist diese Maßnahme dennoch möglich.

Was bewirkt eine Tattooentfernung?

Sinn und Zweck einer Tattooentfernung ist es, die Abbildung auf der Haut komplett zu beseitigen. Wurde die Entfernung einer Tätowierung erfolgreich durchgeführt, sind die Bildnisse nach der Behandlung ohne jegliche Rückstände beseitigt. Inwieweit dieser Wunsch realisiert wird, hängt in hohem Maße vom professionellen Aufwand des Tattoos ab.

Wie hoch sind die Erfolgschancen?

Die Erfolgschancen einer Tattooentfernung basieren maßgeblich auf der Art und Qualität der Tätowierungen. Eine Grundregel besagt, dass neuere Tattoos besser als ältere Tätowierungen beseitigt werden können. Generell reduzieren sich die Erfolgschancen auf eine komplette Beseitigung eines Tattoos, wenn viele Farben und Schattierungen in die Darstellungen eingearbeitet wurden.

Tipp der Redaktion: Wer zufriedenstellende Erfolge bei einer Tattooentfernung wünscht, sollte den behandelnden Arzt oder Tattoospezialisten mit besonderer Sorgfalt auswählen.

Die besten Methoden für eine Beseitigung von Tätowierungen

Bei einer Entfernung von Tätowierungen setzen Mediziner oder Tattoospezialisten normalerweise keine Vollnarkoseein. Eine lokale Anästhesie nehmen die Anbieter nur in Ausnahmefällen vor. Die Korrektur wird generell ambulant durchgeführt.

Laser

Die Lasertherapie hat sich als hautschonendste und wirkungsvollste Methode der Tattoobeseitigung bewährt. Bei dieser Anwendung nutzen Mediziner oder Tattoospezialisten ein modernes Lasergerät, das in Form von gebündeltem Laserlicht Pigmente auf der Haut zerstört und die Tätowierung schrittweise verblassen lässt. Für dieses Verfahren kommen unterschiedliche Lasertypen in Betracht:

  • CO2-Laser
  • Rubinlaser
  • Erbiumlaser
  • Nd:YAG-Laser
  • PicoSure (Picosekundenlaser)
  • Alexanderlaser

All diese Laserarten verfolgen den Zweck, beim Lasern die unterschiedlichen Farbpigmente aufzusprengen. Der Abbau der Überreste der Pigmente erfolgt über das körpereigene Lymphsystem. Damit im Rahmen der Laserbehandlung nur die gewünschten Farbpigmentierungen bearbeitet werden, muss die Einstechtiefe der Laser individuell auf die Einstechtiefe und Farbe der Tätowierung abgestimmt werden. In der Regel sind mehrere Sitzungen notwendig, um eine komplette Tattooentfernung zu erzielen.

Tattooentfernung Konzept

Tipp der Redaktion: Stehen mehrere Laser zur Wahl, ist es sinnvoll, das hochwertigste Gerät zu präferieren. Je besser das Lasergerät und dessen Einstellungen funktionieren, desto weniger Sitzungen werden für die Beseitigung des Tattoos benötigt.

Farbgebungen mit einem hohen Kontrast zum natürlichen Farbton können einfacher entfernt werden als Farben, die dem natürlichen Hautton ähneln. Generell ist eine Tattoobeseitigung bei professionellen Tattoos mit höherer Einstechtiefe sowie unterschiedlichen Farbabstufungen wesentlich komplizierter als bei einfach gestochenen Motiven.

Ein Vorteil der Laserbehandlung ist die medizinische Betreuung, die Betroffene durch diese Behandlungsform automatisch genießen. Fällt die Wahl auf diese Form der Anwendung, erfolgt eine regelmäßige Überprüfung des Hautbilds zwangsläufig. Der Kostenaufwand ist im Gegenzug relativ hoch. Zudem ist die Lasertherapie mit Schmerzen verbunden. Dafür erzielen Laseranwendungen in 80 Prozent aller Fälle eine restlose Beseitigung des Tattoos.

Bleichcreme

Die Nutzung einer Bleichcreme ist eine schonende und weit verbreitete Methode einer Tattooentfernung. Ein regelmäßiges Auftragen der Bleichcreme führt am betroffenen Bereich zu einer stetigen Aufhellung der Haut. Ein deutlicher Vorteil dieser Behandlung ist die komplette Schmerzfreiheit des Verfahrens. Im Gegenzug ist Geduld gefragt. Denn eine Tattoobeseitigung mit einer Bleichcreme erstreckt sich über einen minimalen Zeitraum von einem halben Jahr. Weil eine Tube der Bleichcreme etwa 80 Euro kostet, fällt diese Behandlung mit sehr hohen Kosten zu Buche. Außerdem sind Hautschädigungen nicht gänzlich ausgeschlossen, weil obere Hautschichten durch den bleichenden Effekt geschädigt werden können. Diesen Minuspunkten stehen diese Vorzüge der Behandlung gegenüber:

1.Diese Behandlung ist ohne Inanspruchnahme von spezialisiertem Personal in Eigenregie durchführbar.
2.Bleichcreme kann selbständig im Fachhandel erworben werden.

Erneute Tätowierung / Überstechen

Wer mit einem alten Tattoomotiv nicht mehr zufrieden ist und dennoch nicht auf diese Form des Körperschmucks verzichten möchte, trifft mit einer neuen Tätowierung möglicherweise eine gute Wahl. Im Gegensatz zu (kosten-)aufwendigeren Alternativen wie der Laserbehandlung ist diese Methode vergleichsweise einfach realisierbar und kostengünstig.

Soll ein kleineres Tattoo beseitigt werden, beschränkt sich der Vorgang erfahrungsgemäß nur auf wenige Stunden. Ein Nachteil dieser Behandlungsform ist jedoch, dass ein neues Tattoo die Größe der vorhergehenden Abbildung stets überschreiten muss. Wer sich dieser Konsequenz bewusst ist, wird diese Variante möglicherweise bevorzugen.

Welche Vor- und Nachsorgemaßnahmen sind erforderlich?

Wer eine Tätowierung entfernen lassen möchte, muss nur wenige vorbereitende Maßnahmen in Kauf nehmen.

Tipp der Redaktion: Mediziner raten bis zu zwei Wochen vor der Behandlung dringend von einem Nikotinkonsum ab. Dieser Verzicht reduziert das Risiko für auftretende Wundheilungsstörungen deutlich.

Allerdings ist es wichtig, im Vorfeld ein Beratungsgespräch zu führen, in dem mögliche Komplikationen der Tattooentfernung sowie damit verbundene Kosten thematisiert werden. Nach der Korrektur müssen Patienten oder Patientinnen die durch den Eingriff entstandenen Wunden regelmäßig säubern und kühlen. Ein Verzicht auf Sonnenbäder oder den Besuch in Solarien oder Saunen ist über mehrere Wochen hinweg unerlässlich. Nach einer kürzeren Abheilphase dürfen sich Betroffene wieder sportlichen Aktivitäten widmen. Ein einwöchiger Verzicht auf alkoholhaltige und parfümierte Kosmetika begünstigt den Heilprozess ebenfalls.

Mögliche Risiken einer Entfernung von Tattoos

Ein besonders hoher Risikofaktor sind ältere Tattoos. Sollen derartige Tattoos via Laser entfernt werden, besteht eine erhöhte Gefahr dafür, dass krebserregende Stoffe freigesetzt werden. Zudem sind bei einer Beseitigung von Tattoos folgende Risiken nicht auszuschließen.

  • Rötungen
  • kleinere Blutungen
  • leichte Schmerzen
  • Hämatome, Entzündungen, starke Schmerzen (bei diesen Komplikationen ist ärztlicher Rat erforderlich)

Narbenbildungen sind beim fachgerechten Umgang mit einem Lasergerät nicht zu erwarten. Nicht wesentlich höher ist das Risiko für starke Hautreizungen oder gar Verbrennungen. Treten diese Komplikationen auf, sind diese Unannehmlichkeiten im Regelfall auf Bedienungsfehler von Lasergeräten zurückzuführen. Doch mit einer gut durchdachten Arztwahl lassen sich diese Gefahren auf ein Minimum reduzieren.

Wer führt die Behandlung durch?

Wer ein Tattoo fachgerecht entfernen lassen möchte, hat die Wahl zwischen unterschiedlichen Anbietern. Dermatologen, Laserspezialisten, Betreiber von Tattoostudios oder Fachärzte für plastische und ästhetische Chirurgie – all diese Experten kommen für eine Beseitigung von Tätowierungen in Frage. Auf welchen Dienstleister die Entscheidung letztendlich fällt, hängt in starkem Maße von der favorisierten Behandlungsmethode ab. Darüber hinaus ist die Qualität des Tattoos eine ausschlaggebende Komponente. Denn die Erfolgschancen sind bei verschiedenen Tätowierungen unterschiedlich groß.

Wie hoch sind die Kosten einer Tattooentfernung?

Es gibt keinen festgelegten Preis, der für eine Tattooentfernung anfällt. Ein grober Anhaltspunkt ist ein Betrag ab 150 Euro, der für jeden Quadratzentimeter auf der Haut oder pro Sitzung veranschlagt wird. Doch insbesondere bei Behandlungen mit Lasergeräten oder Bleichcremes wird dieser Betrag bei vielen Anbietern um ein Vielfaches überstiegen. Deshalb sind Betroffene gut beraten, sich vor der Behandlung mehrere Angebote einzuholen. Grundsätzlich wirken sich diese Faktoren auf die Höhe des Preises aus:

  1. Profession des Dienstleisters (Anbieter mit medizinischer Ausbildung fordern höhere Preise als Anbieter ohne medizinische Expertise)
  2. Qualität der für die Behandlung beanspruchten Geräte
  3. Größe des Tattoos
  4. Hautbeschaffenheit
  5. verwendete Tinte für Tätowierung

Übernimmt die Krankenkasse den finanziellen Aufwand?

Weil für eine Tattooentfernung im Normalfall keine medizinische Indikation vorliegt, übernehmen gesetzliche Krankenkassen die Kosten für diese Behandlung nicht.